Germany - Lawsuit

Berlin Administrative Court Rejects Urgent Application Against Further War Weapons Exports “Due to Lack of Current Arms Licenses to Israel”

Published on Wed Jun 12 2024 - modified on Thu Jun 27 2024

Press release of the Berlin Lawyers’ Collective, 11.06.2024 (Deutsche Version unten)

In its decision of 10.06.2024 (Az. VG 2 L 119/24), the Administrative Court of Berlin rejected the application of three Palestinians in Gaza for the denial of war weapons deliveries to Israel.

The Administrative Court dismissed the application on the grounds that the Federal Government claims that it has not approved any more weapons to Israel since February 2024 and that there is therefore no current reason for a ban. The Administrative Court has not ruled that licenses for the war weapons exports to Israel would be permissible in the current situation. According to the Administrative Court, however, no ban on future war weapons exports is necessary, as the Federal Government has changed its licensing practice since the beginning of 2024 and no new licenses have been issued since then. The court further assumes that the Federal Government will decide on future licenses in accordance with international law and, if necessary, will also make use of the possibility to refuse future license requests. For our clients, however, the decision does not provide sufficient legal certainty. They have no trust that the Federal Government will fulfill its obligations under international law after anti-tank weapons have been supplied by Germany that are already been used against civilians in Gaza.

Ahmed Abed, lawyer and part of the Lawyers’ Collective, explains:

The German government is keeping secret all information about weapons of war that have already been authorized but not yet delivered. We cannot understand why the Administrative Court does not address the German arms exports mentioned in the Forensic Architecture report, e.g. 500,000 pieces of firearms ammunition. The German government’s tactic of silence about war weapons and war crimes endangers the lives of our clients. However, the German government has a duty to take all measures to end the genocide in Gaza that has been going on for eight months.

The Federal Government has kept the information about current licensing procedures secret and also not provided any information on weapons of war that had not been delivered. The Federal Government’s secrecy deprives the applicants of the the possibility of having future licenses reviewed by the courts The lawyers collective (Anwält:innenkollektiv) will examine the appeal against the decision in detail in order to prevent Germany’s involvement in Israeli war crimes.

The case is supported by the European Legal Support Center, Lawyers for Palestine for Palestine, Palestine Institute for Public Diplomacy and Forensic Architecture.

The case can be supported with a donation here: https://donorbox.org/no-weapons-for-genocide-support-our-new-legal-battle-against-germany-s-arms-exports-to-israel


Press contact: Attorney Ahmed Abed, kontakt@kanzlei-abed.de Tel: +49 (0)151 42868562

Verwaltungsgericht Berlin weist den Eilantrag gegen weitere Kriegswaffenexporte ab: “Wegen fehlender aktueller Waffengenehmigungen an Israel”

Mit Beschluss vom 10.06.2024 (Az. VG 2 L 119/24) hat das Verwaltungsgericht Berlin den Antrag von drei Palästinenser:innen in Gaza auf Versagung von Kriegswaffenlieferungen an Israel abgewiesen.

Das Verwaltungsgericht stützt sich dabei auf die Aussage der Bundesregierung seit Februar 2024 keine Waffen mehr an Israel genehmigt zu haben. Damit bestehe laut Verwaltungsgericht kein aktueller Anlass für ein Verbot. Das Verwaltungsgericht hat nicht entschieden, dass Genehmigungen von Kriegswaffenexporten nach Israel in der derzeitigen Lage zulässig wären. Laut Verwaltungsgericht ist aber kein Verbot von künftigen Kriegswaffenexporten erforderlich, da die Bundesregierung ihre Genehmigungspraxis seit Anfang 2024 geändert habe . Das Gericht geht weiter davon aus, dass die Bundesregierung bei künftigen Genehmigungen völkerrechtskonform entscheiden wird und gegebenenfalls auch von der Möglichkeit Gebrauch machen wird, künftige Genehmigungsanfragen abzulehnen. Für unsere Mandant:innen bietet die Entscheidung aber keine ausreichende Rechtssicherheit. Sie verlassen sich nicht darauf, dass die Bundesregierung sich zukünftig an ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen halten wird, nachdem bereits aus Deutschland gelieferte Panzerabwehrwaffen im Gaza gegen Zivilist:innen eingesetzt wurden.

Ahmed Abed, Rechtsanwalt und Teil des Anwält:innenkollektivs, erklärt dazu:

„Die Bundesregierung hält alle Informationen über bereits genehmigte, aber noch nicht ausgelieferte Kriegswaffen geheim. Wir können nicht nachvollziehen, warum das Verwaltungsgericht nicht auf die im Bericht von Forensic Architecture erwähnten deutschen Waffenexporte, z.B. 500.000 Stück Schusswaffenmunition, eingeht. Die von der Bundesregierung angewendete Taktik des Schweigens über Kriegswaffen und Kriegsverbrechen gefährdet das Leben unserer Mandant:innen. Die Bundesregierung hat jedoch die Pflicht, alle Maßnahmen zu ergreifen, um den seit acht Monaten andauernden Völkermord in Gaza zu beenden.“

Die Bundesregierung hat im Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Berlin die Angaben über aktuelle Genehmigungsverfahren geheim gehalten und auch keine Auskunft über nicht ausgelieferte Kriegswaffen gegeben. Durch die Geheimhaltung der Bundesregierung wird den Antragsteller:innen die Möglichkeit genommen, zukünftige Genehmigungen gerichtlich überprüfen zu lassen. Das Anwält:innenkollektiv wird die Beschwerde gegen den Beschluss eingehend prüfen, um die Beteiligung Deutschlands an israelischen Kriegsverbrechen zu verhindern.

Das Verfahren wird unterstützt durch European Legal Support Centre, Lawyers for Palestine, Palestine Institute for Public Diplomacy und Forensic Architecture.


Hier kann das Verfahren mit einer Spende unterstützt werden: https://donorbox.org/no-weapons-for-genocide-support-our-new-legal-battle-against-germany-s-arms-exports-to-israel


Pressekontakt: Rechtsanwalt Ahmed Abed, kontakt@kanzlei-abed.de Tel.: 0151 42868562

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